Frühzeitige, verbindliche Informationen helfen

Frühzeitige, verbindliche Informationen helfen

Leon Grausam studiert Englisch und Spanisch und ist einer unserer Gutenberg Changemaker, der Studierendengruppe, die den digitalen Wandel an der JGU begleitet. Besonders geholfen hat ihm in diesem Semester die motivierende Kommunikation einiger Lehrender und seines Studienbüros im FB06. Seine Befürchtung ist, dass es im kommenden hybriden Semester zu struktureller Benachteiligung kommen wird.

Als klar wurde, dass dieses Semester komplett digital ablaufen würde, was hat Ihnen am meisten Sorgen bereitet?

L.G.: Die erste Sorge, die mir kam, war die Angst, dass das Semester nicht komplett stattfinden könnte und sich mein Studium in die Längen zieht. Durch meine Abhängigkeit von BAföG hatte ich die Befürchtung, dass ich mir mein letztes Semester nicht leisten kann. Prinzipiell waren meine Sorgen weniger studien- oder strukturbezogen, sondern eher außerhalb des Studiums, so wie Wohnung, Bibliothek, Infrastruktur…

Was würden Sie sagen, hat im Bereich Studienorganisation gut geklappt hat und wie genau hat sich das für Sie positiv ausgewirkt?

L.G.: Besonders in diesem Semester hat sich für mich gezeigt, wie stark das Studium von den Dozierenden abhängig ist. Vor allem die Dozierenden, die sich früh gemeldet haben, haben es geschafft Mut und Motivation zu schaffen und Angst und Sorgen zu nehmen. Besonders die wissenschaftstützenden Einrichtungen wie das Studienbüro haben am FB06 durch effiziente Kommunikation und Informationsweitergabe zu einem sehr großen Teil zum Gelingen und einem möglichst normalen Betrieb beigetragen.

An welcher Stelle hat denn das digitale Lernen gut geklappt? Was brauchen Sie, um erfolgreich digital studieren zu können?

L.G.: Wie ich bereits angerissen habe, haben sich die Kurse, bei denen sich die Dozierenden frühzeitig gemeldet hatten und früh über Anforderungen, Methoden und die Lehrform informiert haben, als am besten rausgestellt. Durch die frühe Info kann ich als Studierender sehr gut einschätzen, ob ich zu diesem Zeitpunkt die Kapazitäten dafür habe oder mich auf anderes konzentrieren möchte. Vor allem die Kurse die asynchron ablaufen, waren für mich sehr angenehm, da der Versuch die Präsenzatmosphäre durch Online-Sitzungen zu ersetzen, oft nicht klappt.

Und was sollte Ihrer Meinung nach im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten dringend verbessert werden. Haben Sie eine Idee, wie das angegangen werden könnte?

L.G.: Von der Hochschulleitung wünsche ich mir vor allem die schnelle und frühe Bekanntgabe von verbindlichen Informationen, sodass Studierende planen können und im Notfall ein Urlaubssemester einlegen, um möglichst finanziell nicht zu Schaden zu kommen. Ein hybrides Semester, mit Präsenz- und Online-Veranstaltungen halte ich für nicht sinnvoll. Ich vermute, dass so von beiden Formaten die negativen Seiten sich auf den Ablauf auswirken. Außerdem sollten erst wieder Präsenz-Veranstaltungen stattfinden, sobald alle internationalen Studierenden an der JGU wieder die Möglichkeit haben überhaupt Deutschland zu betreten, meiner Meinung nach ist bei einem hybriden Semester die Gefahr zur strukturellen Benachteiligung zu groß.

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