Digitalen Wandel in Lehre und Studium gestalten

Nicht zuletzt vier Semester weitgehender Distanzlehre haben gezeigt, welche Chancen digitale Tools für Studium und Lehre bieten und welche Grenzen ihr Einsatz hat. Als Präsenzuniversität folgt die JGU klaren Leitlinien zur Gestaltung des digitalen Wandels in Lehre und Studium.

Strategische Leitlinien zum digitalen Wandel in Lehre und Studium

Am 28. Oktober 2022 hat der Senat der JGU strategische Leitlinien für den digitalen Wandel in Lehre und Studium beschlossen. Entwickelt wurden die Leitlinien als ein zentrales Ergebnis eines breit angelegten Strategieprozesses, der seit 2019 unter Leitung des Vizepräsidenten für Studium und Lehre die Entwicklungsmöglichkeiten für das Lernen in einer digitalen Welt wie das Lernen für eine digitale Welt in den Blick nahm. Von 2019 bis 2021 wurde dieser Prozess durch eine strategische Peer-to-Peer-Beratung des Hochschulforums Digitalisierung unterstützt.

Die Ereignisse seit März 2020 führten dazu, dass zahlreiche Maßnahmen und Aktivitäten, die im Strategieprozess diskutiert wurden, vorzeitig zur Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs unter den Bedingungen der Corona-Pandemie umgesetzt wurden. Mit der Rückkehr zum Präsenzbetrieb und dem Abschluss des Strategieprozesses werden laufende und zukünftige Aktivitäten nun zentral entlang der beschlossenen Leitlinien (Reflexion, Nutzer:innenzentrierung, Inklusion & Diversität, Offenheit, Souveränität) gebündelt und koordiniert. Über laufende, abgeschlossene und geplante Aktivitäten informiert ab 2023 ein online bereitgesteller Aktionsplan auf lehre.uni-mainz.de.

 

Mainzer Modelle für digital erweitertes Lehren und Lernen (MODELL-M)

Digital erweitertes Lehren und Lernen bedarf der kontinuierlichen Weiterentwicklung, neue Ansätze müssen konzeptioniert und erprobt werden. Ziel ist dabei stets in der Breite umzusetzen, was sich im Versuch bewährt hat. Im campusweiten Projekt MODELL-M, gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, werden bis Mitte 2024 in neun Communities of Practice Modelle für Projektlehre, Feedback-Portfolios und stärker aktivierende Vorlesungen entwickelt. Zugleich wird schon während des Projekts der Transfer der entwickelten Modelle auf andere Fächer und Lern-Lehr-Kulturen praktisch erprobt, um Gelingensbedingungen für Transfer in der Breite der Universität formulieren zu können.

In der begleitenden Projektakademie werden Weiterbildungsangebote und Veranstaltungsformate gebündelt, die Lehrenden schon jetzt Einblick in Ansätze und Vorgehensweisen rund um die Modellbereiche bieten. In hochschuldidaktischen Handreichungen und weiteren Materialien werden Lehr-Lernformen und -formate erläutert und erste Anregungen aufbereitet zur Verfügung gestellt, wie Lehre und Lernen durch digitale Erweiterungen gestärkt werden können. Darin geht es etwa um den Einsatz digitaler Kollaborationstools in großen Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen oder um Ideen für den Kompetenzerwerb in der Projektlehre. Empirische Befunde zu aktivierenden Lehrmethoden, zur Förderung selbstgesteuerten Lernens oder von lernförderlichem Feedback in der hochschulischen Lehre ergänzen die Anregungen.

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