Höhere Lernerfolge mit angepasstem Lernstoff
Julia Schilling studiert im 5. Mastersemester Lehramt für Englisch, Sozialkunde und Mathematik und ist eine unserer Gutenberg Changemaker, der Studierendengruppe, die den digitalen Wandel an der JGU begleitet. In der schwierigen Situation haben ihr gut strukturierte Lerneinheiten mit Selbstüberprüfungen geholfen und freiwillige Live-Sitzungen für Nachfragen und Diskussion. Für die Zukunft wünscht sie sich eine didaktisch aufgearbeitete Kombination aus synchronen und assynchronen Lerneinheiten.
Als klar wurde, dass dieses Semester komplett digital ablaufen würde, was hat Ihnen am meisten Sorgen bereitet?
J.S.: Am meisten Sorgen hat mir wahrscheinlich die Anpassung der Aufbereitung des Stoffes durch die Lehrenden gemacht, das heißt, ob die Vorlesungen einfach nur digital aufgezeichnet werden oder ob diese auch didaktisch anders aufbereitet werden, um besser mit der Situation der digitalen Lehre umzugehen. Weiterhin hat mir die Schließung der Bibliotheken große Sorgen bereitet, da ich gerade dabei bin, meine Masterarbeit zu schreiben und auf die Bibliotheksressourcen angewiesen bin und von zuhause nur schlecht arbeiten kann.
Was würden Sie sagen, hat im Bereich Studienorganisation gut geklappt hat und wie genau hat sich das für Sie positiv ausgewirkt?
J.S.: Gut geklappt hat auf jeden Fall (auch wenn es etwas länger gedauert hat) die Vereinheitlichung der Benutzung der Lernplattformen, sodass meine Kurse derzeit größtenteils nur auf Teams und Moodle stattfinden. Weiterhin hat die Einführung von digitalen Sprechstunden und Live-Fragerunden dafür gesorgt, dass trotz der weitestgehend asynchronen Lehrveranstaltungen Fragen zum behandelten Stoff gestellt werden und sich die Studierenden untereinander austauschen können.
An welcher Stelle hat denn das digitale Lernen gut geklappt? Was brauchen Sie, um erfolgreich digital studieren zu können?
J.S.: Die Strukturierung in verschiedene Lerneinheiten auf Moodle und ein dazugehöriges Quiz für jede Einheit hat mich auf jeden Fall dabei unterstützt, mein Verständnis des Stoffes zu überprüfen und mich auf Verständnislücken aufmerksam zu machen. Auch freiwillige Live-Sitzungen, ergänzend zum Vorlesungsstoff, haben dafür gesorgt, dass man sich in einer Gruppe über das Gelernte austauschen kann, um mögliche Fragen zu klären oder sich kritisch mit verschiedenen Aufgaben auseinanderzusetzen. Für mich als Studierende ist es daher einerseits besonders wichtig, dass Vorlesungen und Seminare besser didaktisch aufgearbeitet werden um einen höheren Lernerfolg zu erzielen und andererseits spielt auch die Kombination der Bereitstellung von asynchronen wie auch synchronen Lerneinheiten eine wichtige Rolle.
Und was sollte Ihrer Meinung nach im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten dringend verbessert werden. Haben Sie eine Idee, wie das angegangen werden könnte?
J.S.: Was dringend verbessert werden sollte, ist einerseits eine bessere Aufbereitung des Stoffes durch die Lehrenden, also eine Anpassung an die momentane Situation anstelle einer einfachen Aufzeichnung der nicht-digitalen Lehre sowie eine Erhöhung des Angebots an freiwilligen Check-Ins bzw. die Einführung einer Kennenlernrunde, sodass man auch erfährt, wer die jeweiligen Kommilitonen sind um sich anschließend mit diesen zu vernetzen. Andererseits würde ich mir auch eine Öffnung der Bibliotheken (natürlich im Einklang mit den momentanen Regelungen) wünschen, damit Studierenden, die nicht die Möglichkeit haben, von zuhause zu arbeiten, die gleichen Chancen geboten werden können.