Klare Strukturen und abwechslungsreiche Formate für guten Überblick und Spaß am Lernen

Klare Strukturen und abwechslungsreiche Formate für guten Überblick und Spaß am Lernen

Emelie Lambertz studiert im 6. Bachelorsemester Englisch, Französisch und Philosophie auf Lehramt und hat sich anfangs vor allem Gedanken über die kommunikative Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und Studierenden gemacht. Am meisten haben ihr übersichtlich strukturierte Veranstaltungen mit unterschiedlichen Lehr-Lern-Formaten geholfen. In der digitalen Lehre wünscht sie sich semesterbegleitende Feedbackrunden, durch die Lehrende und Studierende gemeinsam erfahren, was der Kurs braucht.

Als klar wurde, dass dieses Semester komplett digital ablaufen würde, was hat Ihnen am meisten Sorgen bereitet?

E.L.: Am meisten Sorgen bereitet hat mir die Vorbereitung auf die Hausarbeiten. Weil diese Vorbereitung für mich in der Regel ein sehr persönlicher Prozess zwischen Dozent*in und mir ist, habe ich es mir schwierig vorgestellt, das in einem digitalen Semester ähnlich erfolgreich umzusetzen. Ich hatte Sorge, dass ich nicht mit einem ruhigen Gefühl in den Schreibprozess während der Semesterferien gehen kann, weil vorher nicht genug Austausch stattgefunden hat.

Was würden Sie sagen, hat im Bereich Studienorganisation gut geklappt hat und wie genau hat sich das für Sie positiv ausgewirkt?

E.L.: Als besonders gut habe ich empfunden, dass die dritte Lehrveranstaltungsanmeldephase sehr viel verlängert wurde. Ich persönlich habe letztendlich zwar nichts mehr umgewählt, aber es war trotzdem beruhigend, zu wissen, dass man sich auch erstmal angucken kann, in welchen Formaten die Kurse ablaufen werden um dann gegebenenfalls noch Veränderungen vornehmen zu können. Außerdem war es super, wenn Dozierende zu Beginn des Semesters per Mail auf die Lernplattform verwiesen haben, auf der der Kurs stattfinden wird, und der Kurs auf der Lernplattform dann schlicht und übersichtlich gestaltet war. Schlichte Kurse (in denen z.B. nur Überschriften angezeigt werden, nicht komplette Aufgaben etc.) haben mir durch ihre Übersichtlichkeit organisatorisch echt weitergeholfen.

An welcher Stelle hat denn das digitale Lernen gut geklappt? Was brauchen Sie, um erfolgreich digital studieren zu können?

E.L.: Grundsätzlich habe ich nun am Ende des Semesters das Gefühl, dass das Format eines Kurses nicht so entscheidend ist wie seine klare, strukturierte Umsetzung. Ich habe sehr unterschiedliche Formate als produktiv empfunden: Sie alle hatten aber gemeinsam, dass von Beginn des Semesters an eine klare Linie gefahren wurde und der/die Dozent*in sich treu geblieben ist und sein/ihr System gut durchdacht hat. Dennoch gab es natürlich in Bezug auf die Lernformen Optionen, die mehr Spaß gemacht und zu mehr Output geführt haben als andere. Ich denke, dass Abwechslung in diesem Semester besonders gut war. Veranstaltungen, in denen man wechselnd mit Videos, Texten, Websites, Eigenproduktion etc. gelernt hat, haben mich besonders animiert, mich mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen. Schön fand ich auch Möglichkeiten, sich als Kurs in digitalen Videokonferenzsitzungen auszutauschen, weil dort doch immer wieder deutlich wurde, wie hoch der Diskussionsbedarf auf Seiten der Studierenden (aber auch der Dozierenden) ist. Insgesamt glaube ich, dass die Veranstaltungen für mich am wertvollsten waren, in denen ich wenig Zeit für Reproduktion aufwenden musste und stattdessen direkt mehr in die Reflexion und Anwendung gehen konnte. Konkret könnte dies zum Beispiel bedeuten, dass ich einen gelesenen Text nicht wiedergeben soll, sondern mit Informationen daraus dann einen Standpunkt reflektieren soll oder mir überlegen soll, welche Fragen sich mir zu dem Thema stellen.

Und was sollte Ihrer Meinung nach im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten dringend verbessert werden. Haben Sie eine Idee, wie das angegangen werden könnte?

E.L.: Natürlich wäre es am schönsten, wenn möglichst viele Veranstaltungen wieder in die analoge Lehre übergehen würden, aber das wird wohl so schnell nicht möglich sein. Trotzdem denke ich, dass das auf jeden Fall das Hauptbestreben sein sollte. Innerhalb der digitalen Lehre würde ich über das Semester verteilte Feedbackrunden gut finden, die in jeden Kurs bei LMS eingebettet sind. So würden die Dozierenden zwangsläufig schon im Laufe des Semesters immer mal wieder Feedback bekommen, und so ganz individuell auf die Bedürfnisse des Kurses eingehen können, bevor das Semester schon wieder vorbei ist. Super wichtig für das Schreiben von Hausarbeiten ist natürlich auch der uneingeschränkte Zugang zu allen Inhalten der Bibliotheken.

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